Als ich in der Mitte der 80er Jahre meinen Wehrdienst ableistete, betrug die Dauer des Wehrdienstes noch 15 Monate. Diejenigen, die im Quartal nach mir kamen, mussten bereits 18 Monate Grundwehrdienst ableisten. Für viele angehende Matrosen war es daher eine gute Alternative, gleich noch ein halbes Jahr drauf zu legen und sich für zwei Jahre zu verpflichten. Daher sind einige der Freunde, die an den Marinetreffen an Pfingsten teilnehmen, Zeitsoldaten.
Minimum verbrachte man also 9 Monate an Bord. Das lohnte sich, denn mindestens eine größere Fahrt konnte man in dieser Zeit miterleben. Allerdings ging man auch viel Wache.
In den Hafenliegezeiten war es gelegentlich etwas Dröge, auf See überaus imposant. Neben der See, den Eindrücken von fremden Ländern und dem Miteinander an Bord war es vor allen Dingen auch eine Zeit, in der man eigene Grenzen kennen lernte.
Wie erträgt man das Leben mit 17 weiteren Kameraden in einem Deck? Wie löst man Konflikte, geht man mit Müdigkeit und Unzufriedenheit um? Wie kann man sich einordnen, ohne unterzugehen? Viele Fragen, auf die man an Bord rasch eine Antwort bekommt...
Daneben gibt es viele positive Erlebnisse, die aus der Gemeinschaft erwachsen. Und - unter uns - die Feste waren gigantisch. Aber da muss man wohl doch dabei gewesen sein. Die kommenden Seiten können daher nur ein blasses Abbild liefern. Wer selbst zur See gefahren ist, weiß, wovon ich spreche.